Zum Buch:
Die anderen scheinen es zu wissen – was Viola ist und was nicht. Aber sie widersprechen sich auch ständig. „Du bist ganz schön dick.“, sagt die ältere Schwester Naja , „Du bist ja wie ein Strich in der Landschaft.“, sagt Papas neue Freundin, mit der er aufs Land gezogen ist. Deshalb verbringt Viola jetzt auch die Hälfte ihrer Zeit bei Papa, Gry und Mark, dem kleinen nervigen Stiefbruder, und die andere Hälfte bei Mama, Naja und Finn mit Zopf, dem neuen Freund von Mama. „Die vom Dorf“, nennen sie ihre Mitschüler in der Stadt, wenn sie gerade mal nicht zuhört, „die sich für was Besseres hält, weil sie aus der Stadt kommt“, tuscheln die auf dem Land hinter ihrem Rücken. Und mittendrin: Viola. Ohne beste Freundin, weil Sara weggezogen ist, ohne Opa, der Tischler war und bei jedem Problem, über das er länger nachdenken musste, einen Tisch geschreinert hat. Aber mit Oma, die jetzt nicht mehr auf einer Insel, sondern im Pflegeheim wohnt, mit Mark, mit dem man, wenn er gerade mal nicht nervig ist, auch so tolle Sachen machen kann wie am Abend Glühwürmchen fangen, mit Naja, die ihr auch schon mal Schminktipps gibt, und mit vielen unbeantworteten Fragen. Was ist meine Lieblingsfarbe? Was ist schlimmer, tot zu sein oder gar nicht geboren zu werden? Kann man gleichzeitig nett und beliebt sein? Und die Illustrationen in diesem Buch spiegeln genau das: Collagen, Comicstrips, Pinnwände, alles so, wie es bei Viola aussieht, innen wie außen. Nichts macht den Eindruck, endgültig fertig zu sein, alles ist in Bewegung, verändert sich, ist mal traurig, mal lustig und sieht auch bunt durcheinandergewürfelt wunderschön aus.
Den Dänischen Kulturpreis für Illustration und den Ping-Preis für den besten Kinder- und Jugendcartoon haben Annette Herzog und Katrine Clante mit ihrem Buch gewonnen. Zu Recht!
Susanne Rikl, München