Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Gombrowicz, Witold

Tagebuch

Untertitel
Aus dem Polnischen von Olaf Kühl
Beschreibung

»Ich muss mein eigener Kommentator, besser noch mein eigener Regisseur werden. Ich muss einen Gombrowicz-Denker schmieden, zusammen mit einem Gombrowicz-Genie, einem Gombrowicz-Kulturdemagogen und vielen anderen unverzichtbaren Gombrowiczen«, beschreibt der polnische Schriftsteller sein Tagebuch-Projekt, das er seit 1952 als eigenständiges literarisches Werk konzipierte und das zu einem seinem Hauptwerk heranwuchs. Darin setzt sich Gombrowicz mit »einem Maximum an Frechheit« mit der Welt auseinander, äußert sich zu philosophischen, historischen, kulturellen, religiösen, gesellschaftlichen Themen, aber auch zu seinem Emigrantenschicksal und seiner Homosexualität.

Die über 1000 Seiten sind ein Thesaurus aus Reflexionen, Analysen, Paradoxien und Provokationen, aus Erlebtem und Erfundenem, die den Leser zu Gelächter, Zustimmung und Widerspruch reizen und damit zum Nachdenken provozieren. Das Tagebuch von Witold Gombrowicz ist Autobiographie, Essay und Kunstwerk in einem. Vor allem aber ein Pamphlet gegen jedwede Unterdrückung und ideologischen Dogmatismus und das Manifest einer gnadenlosen Individualität. Maßlos und über- bordend, ein Buch ohne Ende, ein einzigartiges literarisches Monument des 20. Jahrhunderts.
(Verlagstext)

Verlag
Kampa Verlag, 2022
Format
Gebunden
Seiten
1156 Seiten
ISBN/EAN
978-3-311-10107-9
Preis
42,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Witold Gombrowicz wurde 1904 als Sohn eines Landadeligen in Maloszyce in Polen geboren. 1911 zog die Familie nach Warschau, wo Gombrowicz nach Abschluss der Schule Jura studierte. Von 1929 bis 1934 arbeitete er an einem Warschauer Gericht, widmete sich jedoch bald ausschließlich der Literatur. 1937 erschien Ferdydurke und löste eine heftige literarische Debatte aus. Im Sommer 1939 wurde Gombrowicz in Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre lang in Argentinien, das für ihn zur zweiten Heimat wurde. In dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke, die ab 1950 auf Polnisch zuerst in Paris veröffentlicht wurden. 1963 kehrte Gombrowicz nach Europa zurück. Seit 1964 lebte er, abgesehen von einem einjährigen Aufenthalt in Berlin, im französischen Vence, wo er 1969 starb.