Zur Autorin/Zum Autor:
Aki Ollikainen, 1973 geboren, lebt als Journalist in Nordfinnland. Sein erster Roman fand eine breite Resonanz bei finnischen Lesern und in der Presse.
Man schreibt das Jahr 1867. Es ist die große Hungerzeit im Norden Finnlands. Zwei Jahre Missernte, extreme Kälte, kurze Sommer. Tausende sind auf der Flucht nach Süden, wo sie auf Hilfe hoffen. Man nennt sie dort: Vagabunden und Bettler. Aki Ollikainen gelingt es, in plastischer, einfühlender Sprache, eine packende Parabel über die unbändige Kraft der Hoffnung zu schreiben.
(ausführliche Besprechung unten)
Man schreibt das Jahr 1867. Es ist die große Hungerzeit im Norden Finnlands. Zwei Jahre Missernte, extreme Kälte, kurze Sommer. Tausende sind auf der Flucht nach Süden, wo sie auf Hilfe hoffen. Man nennt sie dort: Vagabunden und Bettler.
Mirja, eine junge Bäuerin, verlässt ihren kleinen Hof und macht sich mit den beiden Kindern auf eine lange Wanderung durch Kälte, Eis und Schnee. Ihr Ziel ist St. Petersburg, das Zentrum des Zarenreichs, zu dem Finnland damals gehörte. Sie hofft, dort einen Platz zu finden, wo sie mit ihren Kindern leben kann, wo es Brot für alle gibt.
Wie viele Sätze und Seiten braucht man, um von einem existentiellen menschlichen Drama, vom Trauma eines Landes zu erzählen? Manchmal reichen wenige, wenn der Autor den richtigen Ton findet. So wie der Finne Aki Ollikainen in “Das Hungerjahr”.
Der Roman wurde 2012 in Finnland als bestes literarisches Debüt ausgezeichnet, weil es Aki Ollikainen in plastischer, einfühlender Sprache gelingt, eine packende Parabel über die unbändige Kraft der Hoffnung zu schreiben und auch darüber, wie unterschiedlich Menschen sich verhalten, wenn sie mit Fremden, die um Hilfe bitten, konfrontiert werden. Ein sehr aktuelles Thema.
Ursula M. Ott, Georg Büchner Buchladen, Darmstadt